Martha Jacob – Lehrerin und Choreografin

Martha Jacob, in Rumänien geboren, blickt nunmehr auf ein über fünfzigjähriges Berufsleben als Tänzerin zurück. Sie begann ihre tänzerische Laufbahn bereits mit fünf Jahren mit Privatunterricht in Ballett. Daneben übte sie In ihrer Jugend vielfältige Sportarten, wie Schwimmen, Rudern, Kunst und Geräteturnen etc. aus, in denen sie durch ihre Ausdauer Preise und Ehrungen erzielte. Es kristallisierte sich jedoch ihre Vorliebe für Ballett sehr schnell heraus und sie erreichte bereits 1957 den Abschluss an der staatlichen allgemeinen Schule der Künste in Rumänien. Von 1957 bis 1981 erhielt sie als Solotänzerin zahlreiche Theater und Ballettengagements in Rumänien sowie dem europäischen Ausland, unter anderem in Rußland, Polen, der Tschechoslowakei, der Schweiz, Österreich, Deutschland und den Benelux Ländern.

Daneben choreographierte sie ab 1968 zusammen mit ihrem Mann zahlreiche namhafte Vorstellungen für Film/Fernsehen, Ballette und Shows. Nach der Geburt ihrer Tochter (die in Köln eine tänzerische/pädagogische Ausbildung absolvierte), siedelte die Familie Jacob 1981 nach Deutschland über. 1983 begann Martha Jacob mit dem Aufbauund der Leitung der Ballettschulen in Dörnigheim und Kahl am Main.

„Aus meiner eigenen Tanz und tanzpädagogischen fünfzigjährigen Berufserfahrung heraus weiß ich, dass Tanzen eine große, ausgleichende und harmonische Wirkung auf Körper, Geist und Seele hat. Die vielfältigen Tanzarten haben eine gemeinsame Art der Schönheit und Ästhetik, eine besonders vertraute Beziehung zum eigenen Körper zu entwickeln und führen zu einem gesunden Selbstbewusstsein.

Beim Tanzen wird ein Höchstmaß an Konzentration, Selbstdisziplin mit ständiger Selbstkontrolle, Ausdauer und gutem sozialen Verhalten geschult und gefördert, welches auf vielen anderen Ebenen des Lebens zum Tragen kommt. Die Schülerlnnen werden mit vielfältigen Aufgaben konfrontiert, die durch pädagogische Leitung erreichbar und lösbar sind und so das Selbstbewusstsein stärken, da ein Erfolg die eigene Geschicklichkeit und Körperbeherrschung widerspiegelt und die Schülerlnnen sich dadurch als wertvoll erleben. Der Musiker spielt auf einem bereits gefertigten Instrument, der Maler malt auf einer Leinwand, aber der Tänzer muß seinen eigenen Körper zum Instrument und zur Leinwand seiner Kunst heranbilden und formen.

Diese Entwicklung dauert mehrere Jahre. Durch den Tanz erlernen und erleben die SchülerInnen allmählich Ausdrucksforrnen für seelisches Geschehen. Freude, Sehnsucht, Trauer, Schmerz, jede Art von Gefühl kann im Tanz dargestellt werden und ist unter anderem auch eine Therapiemöglichkeit für die Seele. Dies ist gerade in unserer allzu nüchternen und leistungsorientierten Gesellschaft von unschätzbarem Wert.“